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...die schlacht von rorke's drift...  bericht meines sohnes...


Neulich also, am 22.01.1879, hatte die Armee des Zulukönig die Schnauze voll von Briten, die sich ungefragt im Zululand und Natal (inzwischen: KwaZulu-Natal, RSA) breit machten. Die, mit damals hochmodernen Waffen ausgerüsteten Briten, die das Pech hatten, in der Region von Isandlwana (im Zululand) stationiert zu sein, wurden an jenem Tag, früh im Morgen, von der Zuluarmee überrannt. Zwar ist ein Zulukrieger traditionell nur mit einem Speer, einer Keule und einem Schild ausgerüstet. Aber, Junge, der versteht sein Handwerk! Die Briten hatten keine Chance standzuhalten, angesichts einer jahrtausendealten Kriegertradition. Schon gegen Mittag feierten alle Zulus ihren Sieg über die Briten.

Alle? Nein. Eine Gruppe junger, heißblütiger Krieger, die an der Schlacht nicht teilnehmen durfte, sondern als Reserve zurückgehalten wurde, feierte nicht. Während anderen Krieger ihre Lorbeeren ernteten, schmachteten die Ausgeschlossenen vor sich hin. Nicht lange konnten sie ihre Schmach ertragen und so machten sie sich auf eigene Faust auf den Weg in den Krieg. Nur eineinhalb Stunden später überquerten sie den Buffalo-River, verließen damit das Zululand und betraten das von Briten besetzte Natal. Kurz hinter dem Fluss liegt der Berg Shiyane, an dessen Fuß damals ein britisches Feldlazarett stand. Heute liegt dort ein Dorf namens Rorke’s Drift – meine derzeitige Heimat.

Von dem Berg Shiyane herab rief ein britischer Späher seinen Kollegen im Hospital zu: „The Zulus are coming!“ „How many?“, schallte es zurück. „Thousands and thousands!“ , rief der Späher, zum Glück der Briten etwas übertreibend. Schleunigst bewaffneten sich Verletzte, Krankenpfleger und einige Veteranen in dem Feldlazarett. Sie errichteten eine Barrikade und hielten dem Angriff der rebellischen Krieger stand, die sich dem Befehl ihres Königs widersetzt und sich unerlaubt in die Schlacht gestürzt hatten. Lange und tapfer hielten sie stand. Doch den zahlmäßig weit unterlegenen Briten war klar, dass sie nicht ewig standhalten würden. Gegen Abend setzten die Zulus das regennasse Dach des Lazaretts mit Fackeln in Brand. Der Rauch drohte, die Briten zu ersticken, als endlich das Horn eines Offiziers erklang und die Ankunft der britischen Armee verriet. Nun mussten die Zulukrieger doch vor der Armee fliehen. Die Besatzung des Lazarettes war damit gerettet. Bis heute ist die Schlacht von Rorke’s Drift diejenige, bei der in der gesamten Geschichte der britischen Armee die meisten Victoria Crosses für Tapferkeit verliehen wurden.

...gedenkstätte für die zulu battle in rorke`s drift

Heute, genau 121 Jahre später, am 22.01.2011 gedenkt man noch immer dieser Ereignisse. Dabei geht es inzwischen nicht mehr um die Rivalität zwischen Briten und Zulus. Beide Parteien sind stolz auf ihr Kulturerbe, der Jahrestag wird mit großen Festen zelebriert. Sogar Jacob Zuma, der Präsident der Republic of South Africa, hat heute Isandlwana besucht. Gestern ist angeblich auch der gegenwärtige Zulukönig bei uns in Rorke’s Drift gewesen. Aber ich habe ihn nicht gesehen, ich weiß es also nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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